ibh Dr.Heller Informationssysteme www.windimnet.de
(c) ibhxws webservices
Infos zum Halteprofil HP hz bzw. Agraffen
- min. Torsionssteifigkeit
- Verbindung mit Tragprofil TP
Grundlagen
Bei genieteten Fassadenplatten (z.B. Faserzement, HPL-Platten) hat die Nachgiebigkeit
der UK einen Einfluss auf die Biegebeanspruchung der Bekleidung und die
Zugwirkungen auf die Befestiger. Eine naeherungsweise Beruecksichtigung erfolgt
nach den Ansaetzen von ZUBER.
Aehnliche Effekte ergeben sich bei agraffengelagerten Bekleidungen infolge der
Torsion der horizontalen Halteprofile HP hz und der ggf. zusaetzlichen Verdrehung
der Agraffen. Die Rueckkopplungen treten insbesondere bei der Buendigmontage
der Agraffen bzw. Bekleidungen auf. In der Feinsteinzeug-Zulassung ETA-03/0055 sind
Naeherungsformeln fuer die Zusatzbeanspruchungen der Anker und Fassadenplatten
definiert. In den entsprechenden VHF-Webservices wird dies beruecksichtigt.
Bei Abstandsmontagen sind Grenzwerte der Verformungen bzw.
Torsionssteifigkeiten einzuhalten.
In der Praxis sind in Abhaengigkeit der jeweiligen Zulassung (Bekleidung, Befestigung)
sehr unterschiedliche Forderungen definiert:
Keine Anforderung
Max. Kopfverschiebung HP hz infolge Torsion = 1 mm
Max. Verdrehung HP hz und Fassadentafel infolge Torsion = 2 grad
Min. Torsionssteifigkeit JT (siehe unten)
Da die Kopfverschiebungen bzw. Systemverdrehungen nur durch sehr aufwendige
Verfahren zu ermitteln sind, wird i.d.R. die Einhaltung von min. JT untersucht.
Die beste Loesung sind neuartige HP hz und Agraffen mit geschlossenen
Querschnittsanteilen und dementsprechend wesentlich groesseren Werten JT
als offene Profile.
Wenn diese Profile nicht verfuegbar sind, sind folgende Parameter
anzustreben:
Schubmittelpunkt HP hz moeglichst nahe an der Bekleidungsseite
Abstand Agraffe / V-Tragprofil moeglichst klein (Profil hinter jeder Agraffe)
Geringe Hoehe der Agraffe
Kleinere Platten (geringere Eigenlast)
Mit der Option "Freie Eingabe externer Profile" kann in den VHF-Hinterschnittdiensten
(z.B. F171ET1 Faserzement, F271TR1 HPL-Platten, F671KE1 Feinsteinzeug) mit
jedem in der Praxis verfuegbaren Halteprofil HP hz / Agraffe eine Nachweisfuehrung generiert werden.
min. Torsionssteifigkeit
Bei Systemen mit Agraffen darf vereinfacht folgende Gleichung zugrunde gelegt werden:
JT >= min. JT = V *e,A * a,A * c,A / 270 [cm4]
JT [cm4] = Torsionstraegheitsmoment Halteprofil hz
min. JT [cm4] = Mindest-Torsionstraegheitsmoment Halteprofil hz
V [kN] = charakt. Vertikalkraft (Eigenlast Bekleidung) auf die betrachtete Agraffe
e,A [cm] = Abstand Rueckseite Agraffe / Schubmittelpunkt Halteprofil hz
a,A [cm] = groesster Abstand einer Agraffe zum vertikalen Tragprofil
c,A [cm] = Hoehe der Agraffe
Da die i.d.R. offenen Halteprofile hz eine geringe Torsionssteifigkeit besitzen,
ist eine moeglichst nahe Lage der Agraffen am vertikalen Tragprofil anzustreben.
Zu beachten ist auch die ggf. exzentrische Verbindung des Halteprofils hz mit
dem Tragprofil (Erhoehung der Gesamtverdrehung).
Verbindung HP hz mit Tragprofil TP
In der VHF-Praxis werden diverse Varianten Halteprofile HP hz und entsprechende Agraffen
insbesondere bei hinterschnittgelagerten Bekleidungen angewendet.
Bei schweren Bekleidungen (z.B. Naturwerkstein, Betonwerkstein) ergeben sich aus dieser
Konstruktion ggf. massgebende Momentenwirkungen und damit Zugkraefte auf die
Verbindungsmittel VBM des Halteprofils.
Relevante Parameter sind hier die Breite (Tiefe) des HP hz, die Hoehe des HP hz und die
Lage az des VBM ab Unterkante HP hz.
Weiterhin ist von Bedeutung, welche Anzahl VBM in der Zugzone des Systems angebracht
werden bzw. notwendig sind.
Im VHF-Webservice kann mit der Eingabe des VBM-Abstandes az der Typ des Halteprofils
HP hz (Lage der Verbindung) und damit die Groesse der Zugkraft aus dem
Vlast-Moment beruecksichtigt werden.
Die folgende Grafik zeigt die prinzipiellen Zusammenhaenge der Zugkraftermittlung auf die
VBM fuer zwei unterschiedliche Typen Halteprofil HP hz.
ibh@windimnet.de