ibh Dr.Heller Informationssysteme www.windimnet.de
(c) ibhxws webservices
Infos zu den Festpunkttypen der Tragprofile
Festpunkte (FP)
Festpunkte (FP) sind bei VHF-Systemen die Konstruktionselemente, die neben den
Windlasten (Sog und Druck) die vertikalen (oder auch geneigten) Eigenlasten
der Bekleidung (Fassadenplatten) und der UK selbst aufnehmen und in die Konsole
sowie in den Verankerungsgrund weiterleiten. Von den Festpunkten aus kann die UK
thermische oder hygrische Formaenderungen mit minimalen Zwaengungen
ausfuehren. Die Gleitpunkte (GP) sind die zweite Art Konstruktionselemente, die
nur die Windlasten abtragen.
Die sorgfaeltige Planung der Festpunkte hat erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit
der gesamten VHF-Konstruktion, wie z.B. Art und Anzahl der Verbindungsmittel
(Bohrschrauben), Anzahl der Bohrungen im Ankergrund, Art und Anzahl der
Verankerungsmittel (Duebel, Ankerbolzen).
Wesentliche Einflussparameter bei der Konstruktion der FP sind:
Einzel- oder Doppelfestpunkt
Statisches System des Festpunktes (Festpunkttyp)
Anzahl Felder Platte und Tragprofil
Lage der Festpunkte bei Mehrfeldsystemen
Festpunkte fuer Aufnahme der Eigenlasten aus Bekleidung + UK
Festpunkte fuer Aufnahme der Eigenlasten nur UK
Da die Abtragung der Eigenlasten der Fassadenplatte i.d.R. ueber zwei Festpunkte
der Bekleidung erfolgt, sind auch nur die darunterliegenden FP der Tragprofile fuer diese
Last zu bemessen. Bei Mehrfeldplatten fuehren deshalb u.U. differenzierte Festpunkttypen
fuer min. und max. V-Lasten zu wirtschaftlichen Loesungen.
Infolge der Vorlage (Ausladung) der VHF-Konstruktion ergibt sich aus den Eigenlasten
ein Moment, das vom Festpunkt im Verbindungsbereich Tragprofil/Konsole und/oder
im Verankerungsbereich Konsole/Ankergrund aufgenommen werden muss.
Die Wahl des statischen Systems fuer diese Beanspruchung definiert die folgenden
Typen der Festpunkte. Mit der zunehmenden Dicke der Waermedaemmung
(Energieverordnung, Passivhaeuser) und damit der Vergroesserung der Vorlage
erlangt der Sachverhalt besondere Bedeutung.
Die statischen Systeme der Festpunkte koennen durch Kragarme und rahmenartige
Strukturen modelliert werden. Die Stuetz- und Schnittgroessen werden ermittelt nach:
KLEINLOGEL/HASELBACH
Rahmenformeln
17. Auflage
Ernst und Sohn, Berlin, 1993
Einzelfestpunkte (EFP)
Einzelfestpunkte sind die Standardloesung fuer die Abtragung der VHF-Eigenlasten.
In Abhaengigkeit der Art der Aufnahme des Momentes bzw. Kraeftepaares in
der Verbindung und/oder Verankerung sind die folgenden drei EFP-Typen zu
unterscheiden:
Typ1 = Dreigelenkrahmen
- Standardfestpunkttyp
- Momentenaufnahme durch Verbindungsmittel (Bohrschrauben) im Abstand av
in Rundloechern
- Es ist nur 1 Duebel / Ankerbolzen erforderlich
- min. Bohraufwand, kostenguenstig
- Mitwirkung des Gleitpunktes mit dem Abstand L (Druckkraft)
- Geeignet fuer leichte Bekleidungen, kurze Tragprofile
Typ2 = Kragarm
- Standardfestpunkttyp
- Momentenaufnahme durch Verankerungsmittel (Duebel) im Abstand ad
- Es sind 2 Duebel / Ankerbolzen erforderlich
- hoher Bohraufwand
- Verbindung i.d.R mit 2 Bohrschrauben im Abstand 15 mm (Pseudogelenk)
- 1 Bohrschraube ggf. statisch moeglich, aber nicht empfohlen !
- Geeignet fuer mittelschwere Bekleidungen
Typ3 = Einhueftiger Rahmen
- oft benutzter Festpunkttyp
- Kombination der Typen 1 und 2
- Momentenaufnahme durch Verankerungsmittel (Duebel) im Abstand ad + Verbindungsmittel
(Bohrschrauben, Niete) im Abstand av in Rundloechern
- Es sind 2 Duebel / Ankerbolzen erforderlich
- hoher Bohraufwand
- statisch ueberbestimmt, ggf. unwirtschaftlich
- Mitwirkung des Gleitpunktes mit dem Abstand L (Druckkraft)
- Geeignet fuer mittelschwere Bekleidungen
Doppelfestpunkte (DFP)
Doppelfestpunkte sind in der VHF-Praxis als Sonderfaelle zu sehen und werden
i.d.R. nur fuer spezielle Loesungen bzw. von speziellen Fassadenplanern
angewendet. Insbesondere bei hohen Eigenlasten der Bekleidungen (Naturwerkstein,
Betonwerkstein, Keramik) oder grossformatigen Elementen ist eine UK mit
Doppelfestpunkten zu pruefen.
Anstelle einer hohen Konsole eines Einzelfestpunktes koennen zwei EFP mit
geringeren Hoehen uebereinander angeordnet werden. Der groessere (guenstigere)
Hebelarm bewirkt eine geringere Beanspruchung der Duebel bzw. Bohrschrauben.
Mit den vorliegenden VHF-Webservices sind als Alternative
auch andere Optimierungsmoeglichkeiten fuer eine VHF-UK
komfortabel zu untersuchen, z.B. Feldanzahl Platte und/oder Tragprofil, Lage der
Festpunkte bei Mehrfeldsystemen, unterschiedliche Typen Einzelfestpunkte.
Um den Aufbau von Zwangsspannungen zwischen den Festpunkten zu minimieren,
werden praxisuebliche Abstaende af = 200 ... 300 mm empfohlen.
Typ4 = Zweigelenkrahmen
- Momentenaufnahme durch Verbindungsmittel (Bohrschrauben) im Abstand av
- 2 FP Typ1 kombiniert
- Es ist nur 1 Duebel / Ankerbolzen pro Festpunkt erforderlich
- geringer Bohraufwand
- Abstand der Festpunkte 200 ... 300 mm
- Geeignet fuer mittelschwere Bekleidungen, kurze Tragprofile
Typ5 = Doppelkragarm
- Momentenaufnahme durch Verankerungsmittel (Duebel) im Abstand ad
- 2 FP Typ2 kombiniert
- Es sind 2 Duebel / Ankerbolzen pro FP erforderlich
- hoher Bohraufwand, hohe Kosten
- Verbindung i.d.R mit 2 Bohrschrauben im Abstand 15 mm (Pseudogelenk)
- 1 Bohrschraube ggf. statisch moeglich, aber nicht empfohlen !
- Abstand der Festpunkte 200 ... 300 mm
- Geeignet fuer mittelschwere Bekleidungen
Typ6 = Eingespannter Rahmen
- Momentenaufnahme durch Verankerungsmittel (Duebel) im Abstand ad + Verbindungsmittel
(Bohrschrauben, Niete) im Abstand av
- 2 FP Typ3 kombiniert
- Es sind 2 Duebel / Ankerbolzen erforderlich
- hoher Bohraufwand, hohe Kosten
- statisch ueberbestimmt, ggf. unwirtschaftlich
- FP mit max. Steifigkeit und Tragfaehigkeit
- Geeignet fuer schwere Bekleidungen
- In der Praxis kaum angewendet
ibh@windimnet.de